Besetzung des Sterrebos!

Eine Gruppe Klimaaktivist*innen hat Freitag in der Frühe (28-01-2022) den Sterrebos bei Born in der Niederländischen Provinz Limburg besetzt. Sie sind mit Seilen auf die Bäume geklettert und haben es sich dort in Hängematten gemütlich gemacht. Diese Aktion wird organisiert um den Wald vor der geplanten Abholzung zu beschützen. Die Autofabrik VDL Nedcar will den Jahrhunderte alten Wald plattmachen um ihre Produktion auszuweiten. Die Waldbeschützer*innen fordern die Fabrik auf um die Pläne so anzupassen, dass der Wald erhalten bleibt!

Die Gruppe “Red het Sterrbos” (Rettet den Sterrebos) unterstützt die Aktivist*innen und hat unter anderem eine Spendenaktion gestartet. Weiterhin benutzen wir diese Webseite und unsere Social-Media Kanäle um alle Interessierten mit News zu versorgen. Wir sind auf Facebook, Twitter und Instagram aktiv. Schaut doch mal vorbei und folgt uns!

Red het Sterrebos ruft alle Menschen in der Nähe des Sterrebos, sowie alle interessierten Naurliebhaber*innen, auf um vorbeizukommen und die Besetzung zu unterstützen!

Wie könnt ihr uns helfen?

Kommt rum und zeigt, dass ihr solidarisch mit den Aktivist*innen in den Bäumen seid! Die Anwesenheit von Unterstützer*innen ist eine großartige Hilfe für die Waldbeschützer*innen. Die meisten Wege zum Wald sind inzwischen durch VDL und Polizei abgesperrt, aber wenn ihr die N276 nehmt könnt ihr den Aktivist*innen mal Hallo sagen. Wir haben erstmal genug Essen gesammelt, mehr Proviant ist also im Moment nicht nötig.

Aktionskonsens

Der Aktionskonsens ist eine bindende Übereinkomst für Teilnehmende der Besetzung und anderer von uns organisierten Aktionen. Bitte lest euch den Aktionskonsens gut durch, und handelt danach wenn ihr euch uns anschließt. Somit gehen wir sicher, dass wir als Gruppe handeln und einander innerhalb und außerhalb von Aktionen supporten.

  • Wir verhalten uns deeskalierend: Die Polizei und die Arbeitnehmer*innen von VDL Nedcar sind nicht unsere Zielscheibe. Wir gebrauchen keine Gewalt gegen Menschen und andere Lebewesen! Wir bleiben ruhig, handeln autonom, und sind fest entschlossen unser Ziel zu erreichen. Die Sicherheit aller Teilnehmer*innen ist unsere oberste Priorität, vor allem während des Kletterns.
  • Wir bekämpfen Machtstrukturen: Unser Handeln ist queer-feministisch, und richtet sich gegen Faschismus, Rassismus, Ableismus, Kapitalismus, Speziezismus, Antisemitismus, und jede andere Form systemischer Unterdrückung. Wir möchten aktiv daran arbeiten tägliche und systemische Formen struktureller Diskriminierung zu erkennen und aktiv zu bekämpfen. Wir unterstützen einander auch darin uns gegen toxische Männlichkeit zur Wehr zu setzen. Dies ist ein kontinuierlicher Lernprozess. Um zu lernen und an uns selbst zu arbeiten sind wir selbtkritisch und setzen uns offen mit Feedback auseinander.
  • Wir handeln solidarisch: mit Arbeitnehmer*innen auf der ganzen Welt, vor allem mit indigenen Völkern die bereits Jahrhunderte an den Frontlines stehen im Kampf gegen Kolonialismus und Umweltzerstörung. Auch fordern wir gute Arbeitsbedingungen für die Arbeitnehmer*innen von VDL Nedcar und nachhaltige Arbeitsmöglichkeiten für alle.
  • Alle Beiträge sind nötig und wertvoll: Es gibt unzählige Arten und Weisen wie wir einander helfen, sowohl im Wald als auch außerhalb. Sowohl verschieden Arten zu spenden, als auch kochen, saubermachen, Medienarbeit, und Baumhäuser und Komposttoiletten bauen. Jeder Beitrag ist essentiell! Wir handeln fürsorglich und mit Aufmerksamkeit füreinander. Wir begrüßen verschiedene Taktiken, und unsere Kritik an uns selbst und an anderen wird intern auf eine gewaltlose Art besprochen.
  • Repression: Wir sprechen nicht mit der Polizei, da alles was wir sagen gegen uns verwendet wird. Polizist*innen können an unsere designierten Wortführer*innen verwiesen werden. Im gegenwärtigen rassistischen System werden Menschen durch die Polizei nicht gleichwertig behandelt. Deswegen gilt: vor allem wenn du weiß, männlich, cisgender, able-bodied bist und einen gesicherten legalen Aufenthaltsstatus hast, bitten wir dich deine Einstellung zur Polizei zu reflektieren, da diese ein rassistisches und transphobes System reproduziert. Wir unterstützen alle von Repression Betroffenen, sowohl während als auch nach der Besetzung.
  • Exitstrategie: Unser Ziel ist, dass der Sterrebos nicht gerodet wird. Eine Waldbesetzung ist generell nicht langhaltig schädlich für das Ökosystem Wald. Sobald wir die Sicherheit haben, dass der Wald nicht gerodet wird, wird ‘Red het Sterrebos’ die Besetzung beenden und den Wald verlassen, sodass er in seinem natürlichen Zustand zurückkehren kann, und wieder ein sicherer Ruheplatz für all seine ursprünglichen Bewohner*innen wird.
  • Entscheidungsfindung: Unsere Ambition ist, so viele Entscheidungen wie möglich konsensbasiert zu treffen. Wir tun unser Bestes, um allen Gehör zu schenken, und die Stimmen marginalisierter Gruppen in den Vordergrund zu stellen.
  • Covid-19: Wir sind uns der Gefahren des Coronavirus bewusst, kommen aber auch zu dem Schluss, dass wir jetzt in Aktion kommen müssen, um den Wald zu retten. Wir tun unser Bestes um ausreichend Abstand voneinander zu halten wann immer dies möglich ist. In geschlossenen Räumen werden Mund-Nase-Bedeckungen getragen. Wir bitten jede*n einen Selbsttest zu machen, der/die sich der Besetzung anschließt, und dies auch währenddessen regelmäßig zu tun.